Konfrontative Pädagogik
Die konfrontative Pädagogik ist den meisten Menschen zunächst fremd, so dass diese nur wenig mit dieser Begrifflichkeit anfangen können. Pädagogische Fachkräfte arbeiten dahingegen mitunter mit der konfrontativen Pädagogik und greifen beispielsweise in der Sozialarbeit, in Vollzugsanstalten sowie in der Schulpädagogik auf diese zurück. Kinder und Jugendliche sind die zentrale Zielgruppe dieser pädagogischen Fachrichtung, die Lösungen für ein professionelles Handling von aggressiven und abweichenden Verhaltensweisen liefern will.
Inhaltsverzeichnis
Was ist konfrontative Pädagogik?
Der Begriff konfrontative Pädagogik macht die meisten Menschen zunächst stutzig, schließlich stellt sich die Frage, inwiefern Konfrontationen zur wissenschaftlichen Erziehungswissenschaft passen. Eine ausführliche Definition bringt Licht ins Dunkel und erklärt, dass es sich bei dieser pädagogischen Form um einen erziehungswissenschaftlichen Ansatz handelt, der speziell auf den Umgang mit aggressivem Verhalten eingeht. Dabei ist diese nicht auf Konfrontationen aus, sondern konfrontiert auslösende Personen umgehend mit den Folgen der von ihnen begangenen Regelverletzungen. Solche Regelverletzungen können das sozial-kommunikative Gefüge innerhalb einer Gruppe stören oder auch andere Personen in ihrer Unversehrtheit oder in ihren Freiheitsrechten beeinträchtigen. Wer dies zu verantworten hat, wird im Zuge der konfrontativen Pädagogik zeitnah zur Rechenschaft gezogen. Auf diese Art und Weise soll ein aktiver Lernprozess begünstigt werden, der die Basis für ein Umdenken schafft.
Im Zuge dessen kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Besonders hervorzuheben sind dabei die folgenden Verfahren, die Pädagogen für ein professionelles Handling mit aggressiven Verhaltensweisen einsetzen:
- Coolness-Training
- konfrontatives soziales Training
- Anti-Aggressivitäts-Training
Unabhängig von der jeweiligen Methode, die zum Einsatz kommt, ist die konfrontative Gesprächsführung die Basis für die entsprechende Sozialarbeit. Im Zuge des Trainings soll die soziale Kompetenz der auslösenden Person gesteigert werden, um eine günstige Zukunftsprognose zu erzielen.
Konfrontative Pädagogik in der Schule als Anti-Aggressionstraining
Besonders häufig kommt die konfrontative Erziehungswissenschaft im Rahmen der Schulsozialarbeit zum Einsatz. In der Schule dienen diese Maßnahmen als Anti-Aggressionstraining und sollen das hohe Konfliktpotential, das im schulischen Bereich häufig vorherrscht, senken. Ein entsprechendes Anti-Aggressivitäts-Training, das zugleich als Coolness-Training fungiert, kann einen wichtigen Beitrag zu mehr Harmonie an der Schule leisten und dafür Sorge tragen, dass Konflikte nicht so schnell eskalieren, was selbstverständlich das Lernklima nachhaltig positiv beeinflusst. Um diese Ziele zu erreichen, sind kompetente Pädagogen gefordert, die die Methoden der konfrontativen Pädagogik einzusetzen wissen und so einen professionellen Umgang mit aggressivem und abweichendem Verhalten pflegen können.
Weiterbildungen im Bereich konfrontative Pädagogik
Lehrer können in besonderem Maße von einer Weiterbildung auf dem Gebiet der konfrontierenden Sozialarbeit profitieren und im Rahmen entsprechender Seminare ihre pädagogischen Kompetenzen ausbauen. Nicht nur an Schulen in sozialen Brennpunkten treffen Pädagogen im beruflichen Alltag immer wieder auf schwierige, unkooperative und aggressive Schüler. Als Lehrer ist man nicht nur für die reine Wissensvermittlung verantwortlich, sondern arbeitet auch sozialpädagogisch, schließlich ist man eine wichtige Bezugsperson für die Schüler. Diejenigen, die durch massive Aggressionen oder anderweitig auffällig werden, bedürfen zuweilen einer besonderen Betreuung. Dabei ist es wichtig, die Schüler die Konsequenzen ihres Verhaltens umgehend spüren zu lassen. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass die konfrontative Erziehungswissenschaft vor allem in der Schule vielfach zum Einsatz kommt. Die soziale Arbeit sowie der Justizvollzug stellen weitere Anwendungsgebiete dar. Wer in einem dieser Bereiche tätig ist und seine Handlungskompetenzen ausbauen möchte, sollte über eine Fortbildung nachdenken. Infrage kommen dabei unter anderem die folgenden Zusatzqualifikationen:
- konfrontative Gesprächsführung
- Antigewalttrainer
- Coolness-Trainer
- Anti-Aggressivitäts-Trainer
Verschiedene Institute und Zentren engagieren sich auf dem Gebiet der Qualifizierung für konfrontative Pädagogik. Berufsbegleitend im Fernstudium Pädagogik bietet sich so die eine oder andere Gelegenheit, ein Seminar zu dem Thema zu besuchen oder an einer Qualifizierungsmaßnahme teilzunehmen. Dabei kommt es nicht in erster Linie auf den Abschluss z.B. Bachelor oder Marster an, der am Ende erworben werden kann, sondern vielmehr auf die praktischen Handlungskompetenzen, die man so erwirbt.